Pharma: Scharfe Kritik an Pharmafirma wegen Contergan-Denkmal – – bazonline.ch

Scharfe Kritik an Pharmafirma wegen Contergan-Denkmal

Aktualisiert am 30.08.2012

Stolberg Kurz vor der Einweihung des weltweit ersten Denkmals für die Opfer des Schlafmittels Contergan üben Opferverbände scharfe Kritik.

«Für uns ist klar, dass es für die Firma Grünenthal eine günstige PR-Massnahme ist», sagte die Sprecherin des Bundesverbandes Contergangeschädigter, Ilonka Stebritz, der Nachrichtenagentur dapd.

«Dass ausgerechnet Grünenthal das Denkmal zahlt, haben wir nicht gewusst.» Die Bronze-Skulptur wird am Freitag (31. August) von der Stadt Stolberg bei Aachen auf Initiative eines Opfers enthüllt.

Die Kosten in Höhe von 5000 Euro hatte der Pharmakonzern Grünenthal übernommen, der Contergan vor mehr als 50 Jahren hergestellt hatte. Tausende schwangere Frauen hatten damals nach Einnahme des als ungefährlich angepriesenen Mittels Kinder mit Fehlbildungen zur Welt gebracht. Statistiken gehen von rund 5000 Opfern aus. 1961 zog das Unternehmen das Medikament zurück.

Erstellt: 30.08.2012, 04:38 Uhr

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Contergan-Opfer sprechen vom Pseudo-Entschuldigung – Soest – Lokales – Soester Anzeiger

SOEST ▪ Als laue, halbherzig gesprochene Floskeln, nicht aber als würdevolle Entschuldigung, so sehen Wolfgang Schasse und Georg Palmüller den Auftritt des Vorsitzenden der Grünenthal-Konzernleitung, Dr. Harald F. Stock, bei der Einweihung des Contergan-Denkmals in Stolberg. Sie bezeichnen sich unmissverständlich als Opfer, und sie machen klar: „Wir kämpfen weiter – vor allem für alle Schwerstbetroffenen und unsere Familien.

Wolfgang Schasse und Georg Palmüller üben Kritik an der Rede des Konzernleitungs-Vorsitzenden von Grünenthal.

Wolfgang Schasse und Georg Palmüller üben Kritik an der Rede des Konzernleitungs-Vorsitzenden von Grünenthal.

 

Wolfgang Schasse und Georg Palmüller üben Kritik an der Rede des Konzernleitungs-Vorsitzenden von Grünenthal.Wolfgang Schasse 51 und Georg Palmüller 52 spüren täglich, was es heißt, mit den Folgen des angeblich harmlosen Schlafmittels Contergan zu leben. Sie wissen aus ihrer Kindheit, welches Leid Eltern und Geschwister aushalten und was sie ertragen mussten.„Toll“, schildert der Soester Wolfgang Schasse, was ihm zunächst durch den Kopf ging, als er die überraschende Nachricht hörte, der Unternehmenssprecher habe nun endlich sein großes Bedauern und sein tiefes Mitgefühl ausgedrückt. Dann allerdings sei ihm klar geworden, dass sich Dr. Harald F. Stock nicht zu einer Schuld bekannt habe. Die Firmengruppe leiste lediglich Abbitte, fünfzig Jahre lang geschwiegen und nicht den „Weg von Mensch zu Mensch gefunden“ zu haben.Seine Mutter habe den Schicksalsschlag nie verkraftet, erzählt Georg Palmüller. Im Umgang mit seinem Sohn merkt er, wie oft er zurückstecken muss. So wie andere Väter eine Bude im Garten bauen – „das geht nicht“. Einen Nagel in die Wand hauen – unmöglich. Dazu kommen die massiven gesundheitlichen Belastungen durch die Beeinträchtigungen. Für Wolfgang Schasse ist klar: „Wiedergutmachung ist nicht möglich. Wir brauchen keine Entschuldigung, wir wollen eine gerechte Entschädigung. Wolfgang Schasse und Georg Palmüller gehören zum Contergan-Stammtisch Soest/ Bad Sassendorf. Sie haben sich mit anderen „Contis“ – wie sie sich selber bezeichnen – kurzgeschlossen und machen ihre Forderungen deutlich. Wie der Bundesverband setzen sie sich für eine Einmalzahlung von 100 000 Euro ein sowie für eine Verdreifachung der derzeitigen Rente, um wenigstens einen Teil der hohe Kosten auffangen können, die ihre Behinderung mit sich bringt. Wolfgang Schasse: „Wir verlangen keinen Luxus, die Zahlungen würden uns das Leben aber erleichtern.“

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Contergan: Bundesverband fordert Härtefall-Regelung

Contergan: Bundesverband fordert Härtefall-Regelung

zuletzt aktualisiert: 04.09.2012 – 02:30

Düsseldorf (RP). Nach der Entschuldigung der Firma Grünenthal bei den Contergan-Opfern hat der Bundesverband der Geschädigten mehr Transparenz bei der Unterstützung von Härtefällen gefordert. Niemand wisse, welcher Betroffene in welcher Höhe finanzielle Hilfe erhalte. Das Verfahren unterliege der vollkommenen Beliebigkeit des Unternehmens. Grünenthal-Geschäftsführer Harald Stock hatte in Stolberg sein Bedauern über die Folgen des Contergan-Skandals zum Ausdruck gebracht. Die Firma hatte das Mittel 1957 bis 1961 vertrieben.

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