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Contergan-Opfer kristisieren Mahnmal
Der Pharmakonzern Grünenthal steht wegen eines Denkmals zum Contergan-Skandal in der Kritik. In Stolberg bei Aachen soll heute eine Statue enthüllt werden, die an die Contergan-Opfer erinnert. Die halten das Ganze für eine PR-Maßnahme. Die Einzelheiten:
Das Schlafmittel Contergan löste in Deutschland eine der größten Arzneimittel-Katastrophen aus. Die Kinder von Frauen, die das Mittel in den 60er Jahren genommen hatten, kamen mit Fehlbildungen zur Welt.
Die Statue in Stolberg zeigt ein Mädchen ohne Arme – der Verband der Contergan-Geschädigten kritisiert, dass der Skandal damit verniedlicht und das lebenslange Leid der Opfer übergangen wird. Außerdem stören sich die Contergan-Geschädigten daran, dass der Pharmakonzern Grünenthal das Denkmal bezahlt hat – ihrer Meinung nach aber zu wenig für eine finanzielle Entschädigung gibt.
Viele der 5.000 Contergan-Opfer in Deutschland wollen heute vor dem Firmensitz von Grünenthal in Aachen gegen die Statue demonstrieren – indem sie sich selbst als lebende Denkmäler aufstellen.