Arzneimittelskandal
Pharmafirma entschuldigt sich erstmals für Contergan-Katastrophe
Der Pharmakonzern Grünenthal hat sich am Freitag erstmals offiziell bei den Opfern der Contergan-Katastrophe entschuldigt.
Der Pharmakonzern Grünenthal hat sich am Freitag erstmals offiziell bei den Opfern der Contergan-Katastrophe entschuldigt.
Foto: dpa
Stolberg –
Der frühere Contergan-Hersteller Grünenthal hat sich am Freitag erstmals bei den Opfern des Arzneimittelskandals entschuldigt.
Bei der Einweihungsfeier für das wohl erste Denkmal für die Opfer sagte Grünenthal-Geschäftsführer Harald Stock in Stolberg bei Aachen, es sei bedauerlich, dass Grünenthal nicht früher auf die Opfer zugegangen sei.
„Darüber hinaus bitten wir um Entschuldigung, dass wir 50 Jahre lang nicht den Weg zu Ihnen, von Mensch zu Mensch, gefunden haben. Stattdessen haben wir geschwiegen“, so Stock.
Grünenthal hatte zwar schon mehrfach sein Bedauern über die „Tragödie“ zum Ausdruck gebracht, sich aber noch nie explizit entschuldigt. Das Pharmaunternehmen aus Stolberg hatte das Schlafmittel Contergan 1957 auf den Markt gebracht. Das Mittel schädigte weltweit 10.000 Kinder im Mutterleib. Viele von ihnen starben kurz nach der Geburt, die anderen mussten mit schweren Missbildungen leben.