Wir die Contergangeschädigten, fordern die Öffnung des Archivs des Pharmakonzerns Grünenthal!

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Mein Name ist Doris Leipelt und ich bin eine von noch ca. 2.500 lebenden Contergangeschädigten in Deutschland. Weil meine Mutter 1961 in ihrer Schwangerschaft bei Kopfschmerzen auf das Medikament Contergan vertraute, kam ich geschädigt zur Welt. Aufgrund des Wirkstoffes Thalidomid habe ich stark verkürzte Arme, eine geschädigte Wirbelsäule, eine beidseitige Augenmuskellähmung, meine Lunge ist kleiner. Und weil das alles noch nicht ausreicht, bin ich auch noch Epileptikerin.

Im April 2009 hatte der damalige Geschäftsführer des Contergan-Herstellers Grünenthal dem Bundesverband Contergangeschädigter e.V. versichert, es sei ihm ein großes Anliegen, das Firmenarchiv zu öffnen, damit Wissenschaftler die Vergangenheit transparent aufarbeiten können. Weil Contergan und seine Folgen ihm sehr am Herzen lägen, wolle er größtmögliche Transparenz schaffen.

Heute, über 50 Jahre nach einem der größten Medizin-Skandale der Bundesrepublik, gibt es noch immer keine Klarheit über die damaligen Vorgänge bei Grünenthal. Das Pharmaunternehmen gehört einer der wohlhabendsten Unternehmerfamilien Deutschlands, der Familie Wirtz. Damit trägt die Familie Verantwortung für das Geschehene. Der Enkel des Gründers, Sebastian Wirtz, hat mehrfach öffentlich betont, dass das „belastende Schweigen ein Ende hat“ und dass ihm an Aufklärung gelegen sei. Er hat zudem noch eine aktive Funktion im Unternehmen, sein Wort hat Einfluss. Deswegen richte ich diese Petition an Sebastian Wirtz.

In den Archiven seines Pharmakonzerns lagern verschlossene Dokumente und Urkunden. Wissenschaftler der Universität Münster sind vom NRW-Gesundheitsministerium beauftragt worden als unabhängige Gutachter die Vergangenheit zu untersuchen, doch auch ihnen wurde der Zugang verweigert. Handelt es sich um Belege, die das immer bestrittene Verschulden der damaligen Unternehmensführung beweisen? Durch die Öffnung des Archivs könnten diese und andere Gerüchte und Vermutungen endlich bestätigt oder widerlegt werden.

Das Unternehmen Grünenthal ist an Transparenz anscheinend nicht interessiert und mauert.

Wir, die Contergangeschädigten, haben ein Recht auf die Wahrheit. Wir wollen, dass dieser Skandal endlich, nach über 50 Jahren, von neutraler Seite rückhaltlos aufgeklärt wird. Wir, die Contergangeschädigten, wollen Klarheit, ob wirklich gerecht in unserem Sinne geurteilt wurde. Sollten neue Erkenntnisse aus den Dokumenten gezogen werden, so wollen wir, dass der Prozess neu aufgerollt und der Hersteller abschließend zur Rechenschaft gezogen wird. Wir, die Contergangeschädigten, wollen, dass sich solch ein Verbrechen nicht noch einmal wiederholt.

Die Öffnung des Grünenthal-Archives sollte im Interesse aller Bürger liegen, da die monatlichen Conterganrenten bereits seit den 90er Jahren von den Steuerzahlern bezahlt werden. Diese Tatsache ist ebenso wenig bekannt, wie die Tatsache, dass in Brasilien, mangels korrekter Aufklärung, noch heute contergangeschädigte Kinder zur Welt kommen.

Bitte helfen Sie uns Antworten zu finden. Jede Unterschrift hilft, dass die Familie Wirtz Verantwortung übernimmt und der Pharmakonzern Grünenthal endlich sein Archiv öffnet, damit wir und auch unsere Eltern Klarheit bekommen und uns vielleicht doch noch Gerechtigkeit widerfährt.

Weitere Informationen aus der Presse:

Aachener Zeitung: Grünenthal hält Dokumente unter Verschluss

Westfälische Nachrichten: Historiker aus Münster untersuchen ungeklärten Skandal

Ein Gedanke zu „Wir die Contergangeschädigten, fordern die Öffnung des Archivs des Pharmakonzerns Grünenthal!

  1. Es ist längst überfällig das Archiv von Grünenthal zu öffnen.
    Es geht und ging bis heute nur um den Profit. Der Mensch war und ist Nebensache. Geld regiert die Welt.
    Auch meiner Mutter wurde das Medikament verschrieben. Sie hat es nicht eingenommen.
    Da hab ich doch bereits vor meiner Geburt Glück gehabt!

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